Heute vor 11 Jahren: St. Pauli steigt letztmals in die Bundesliga auf
Es sind Bilder, die wahrscheinlich jedem St. Pauli-Fan in Erinnerung bleiben: Schiedsrichter Guido Winkmann bläst ein letztes Mal in seine Pfeife, Jubelschreie hallen durch das Stadion in Fürth. Der FC St. Pauli hat es endlich wieder geschafft – der Aufstieg in die Bundesliga ist perfekt! Gästefans strömen auf den Rasen, um mit ihren Helden zu feiern. Dabei fing das Spiel alles andere als erfreulich an.
Es sind erst wenige Minuten absolviert an diesem 2. Mai 2010, da durchbricht Stephan Fürstner die Abwehrreihe des Kiezklubs. St. Pauli-Torwart Mathias Hain wirft sich dem Angreifer entgegen. Zwar kann er den Einschlag verhindern, doch der Preis ist groß. Eine Platzwunde im Gesicht beendet das Spiel für den Schlussmann vorzeitig. Für ihn kommt Benedikt Pliquett. St. Pauli zeigt sich keineswegs geschockt und stürmt weiter nach vorne. Ein Sieg – und der Aufstieg in die Bundesliga wäre ihnen nicht mehr zu nehmen.
Aber es sind nicht die Hanseaten, die den ersten Treffer machen. Christopher Nöthe nutzt die schlechte Abstimmung in der Verteidigung und trifft aus zwölf Metern Torentfernung zur Führung für die Hausherren (37.). St. Pauli gibt weiterhin den Ton an, Matthias Lehmann versucht sich mit einem Distanzschuss. Max Grün im Fürther Tor bekommt den Ball noch über den Querbalken gelenkt, dann ist Halbzeit.
Die Gäste sind besser und das zeigt sich auch im zweiten Durchgang. Tief in der gegnerischen Hälfte schnappt sich Deniz Naki das Leder, macht ein paar kurze Schritte und zieht dann von der Strafraumkante ab. Unhaltbar zischt der Schuss an Grün vorbei und schlägt links unten ein (51.) – Ausgleich, der Aufstieg ist nur noch ein Tor entfernt. Plötzlich tauch Nöthe frei vor Pliquett auf, doch der Stürmer verzieht (52.). Glück für den FC St. Pauli, der dann aber nachlegt. Nach einer Flanke von Carsten Rothenbach setzt sich Marius Ebbers im Kopfballduell durch und nickt ein (65.) – 2:1. Jetzt gibt es kein Halten mehr.
Es kommt noch besser. Florian Bruns schickt Fabian Boll auf die Reise, der im Strafraum auf Charles Takyi ablegt. Der bleibt cool und schiebt ins leere Tor ein (73.). Der Aufstieg ist St. Pauli eigentlich nicht mehr zu nehmen. Für den Schlusspunkt sorgt dann der eingewechselte Rouwen Hennings, der vom ebenfalls neu gekommenen Max Kruse bedient wird. Hennings geht alleine auf Grün zu und schließt eiskalt zum 4:1-Endstand ab (88.).
Der Jubel kennt keine Grenzen. Nach dem Abpfiff strömen die mitgereisten Fans auf den Rasen und feiern mit den Aufstiegshelden den vorzeitigen Aufstieg einen Spieltag vor Ablauf der Saison. Dass es am letzten Spieltag eine 1:2-Pleite gegen den SC Paderborn gibt, interessiert kaum. Die Feierlichkeiten werden dann auch am Millerntor fortgesetzt. (mab)
Wer noch einmal Gänsehaut bekommen möchte: Zum zehnjährigen Jubiläum vor einem Jahr postete der FC St. Pauli ein Video von dem Aufstiegsmoment. Für Abonnenten war das Spiel damals sogar in voller Länge noch einmal zu sehen.
Heute vor ? Jahren gewinnt der #fcsp in Fürth mit 4:1 und macht damit den @Bundesliga_DE-Aufstieg quasi perfekt. Die Partie gibt’s für Abonnenten ab sofort in voller Länge bei St. Pauli TV! ?
Hier entlang ?? https://t.co/xBAlHXkjSP#fcsp
Präsentiert von @congstar! pic.twitter.com/8a7WjSuo6F— FC St. Pauli (@fcstpauli) May 2, 2020
Aufstellung FC St. Pauli: Mathias Hain (14. Benedikt Pliquett) – Carsten Rothenbach, Fabio Morena, Markus Thorandt, Bastian Oczipka – Fabian Boll, Matthias Lehmann, Florian Bruns (75. Rouwen Hennings), Charles Takyi, Deniz Naki (81. Max Kruse) – Marius Ebbers