SPD-Politiker warnt eindringlich: Neustart „kann nach hinten losgehen“
Ist der Bundesliga-Neustart am kommenden Wochenende eine gute Idee oder nicht? Nicht nur unter den St. Pauli-Fans, sondern in ganz Deutschland wird das kontrovers diskutiert. SPD-Politiker Kevin Kühnert hält die Fortsetzung der Saison ebenfalls für fragwürdig. „Ich wertschätze, was die Verbände versucht haben, auf die Beine zu stellen, die haben sich richtig einen Kopf gemacht“, sagte der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende in der Sendung „Doppelpass“ bei Sport1.
Er finde es aber „sehr schwer vorstellbar“, wenn Schulkinder von sechs oder sieben Jahren wieder nach Hause geschickt und nicht am Schulbetrieb teilnehmen dürften, wenn sie die Hygieneregeln nicht einhalten würden, sagte der 30-Jährige. „Gleichzeitig werden sie jetzt jede Woche zweimal im Fernsehen sehen, wie ihre Lieblinge auf dem Rasen stehen, mit Zweikämpfen, Rudelbildung und allem, was dazu gehört. Das ist kommunikativ neben den organisatorischen Fragen etwas, was nach hinten losgehen kann, und wodurch die Debatte befeuert wird, ob der Fußball in Deutschland Sonderrechte genießt.“
„Ich stelle mir vor, wenn sich in einem Monat die Tabelle zugespitzt hat und es sind noch drei, vier Spieltage, dann haben wir die Debatte“, sagte Kühnert im Hinblick auf die neuen Corona-Fälle und die Quarantäne-Maßnahmen bei Dynamo Dresden. Zumal es auch in den Gesundheitsämtern Fußballfans und „den politischen und öffentlichen Druck“ gebe, dass die oder jene Mannschaft auf dem Platz stehen müsse. „Ich möchte niemandem etwas unterstellen. Ob dann aber alle allein nach rationalen Gründen entscheiden?“, fragte Kühnert.