Drittliga-Boss wütet: Durch Geisterspiele entsteht ein anderer Wettbewerb
Geschäftsführer Chris Förster vom Drittliga-Schlusslicht Carl Zeiss Jena kann einer möglichen Fortsetzung der Saison wenig abgewinnen. „Wir wollen für die 3. Liga und den Profifußball keine Sonderrolle“, sagte Förster und verwies unter anderem auf die gesellschaftliche Verantwortung. „Wir reden immer davon, dass der Fußball ein Vorbild sein muss. Dann ist es schwer einzuordnen, wenn die Profis wieder Fußball spielen und im Zweikampf oder in der Mauer eng nebeneinander stehen, und Kinder und Jugendliche sich nicht mit ihren Freunden treffen dürfen“, sagte Förster. Zudem könnten viele Gewerbetreibende aktuell ihrem Beruf nicht nachgehen und hätten auch existenzielle Sorgen.
Die Saison mit Geisterspielen fortzusetzen, ergebe „wirtschaftlich für uns überhaupt keinen Sinn“, sagte Förster: „Wir glauben auch, dass es nicht zum Fußball passt, knapp ein Drittel der Saison mit Geisterspielen zu beenden. Dadurch entsteht ein anderer Wettbewerb.“ Die Klubs der 3. Liga hatten sich am Montag mit knapper Mehrheit für die mögliche Fortsetzung ihrer Saison ausgesprochen. Zehn Klubs stimmten für eine Wiederaufnahme, acht für einen freiwilligen Abbruch, darunter Jena. Zwei Vereine enthielten sich. Der Spielbetrieb bleibt vorerst aber über den 30. April hinaus und bis auf Weiteres ausgesetzt.