Ex-St. Pauli-Boss Rettig wünscht sich höheren Stellenwert für den Sport
Der ehemalige St. Pauli-Boss Andreas Rettig hat angesichts der gegenwärtigen Corona-Krise für einen höheren Stellenwert des Sports in Deutschland plädiert. „Ich würde mir wünschen, dass eine neue Debatte angestoßen wird“, sagte der ehemalige Geschäftsführer der DFL und kaufmännische Geschäftsleiter des FC St. Pauli im „After Corona Club“ des Norddeutschen Rundfunks. „In den Schulen gibt es zwei, in einigen Bundesländern drei Sportstunden. Die dritte fällt meist noch aus. Da schmeißt der Musiklehrer den Ball in die Mitte und sagt: Nun macht mal Sport“, sagte der 56-Jährige.
Die erzwungene Fußball-Pause setzt auch Rettig zu: „Am Samstag um 15.30 Uhr habe ich vor dem Bildschirm gesessen und mir alte Schwarten angeschaut – man ist auf dem Weg in die Depression. Hier geht man mit der Axt an die Fußballseele.“ Dennoch sieht der frühere Funktionär in der Krise auch Chancen. So könnten „abstoßende“ goldene Steaks und einfliegende Frisöre hinter sich gelassen werden. „Die Krise kann der Startschuss für eine andere DNA des Profifußballs werden“, meinte Rettig.