Virologe warnt: Darum können selbst Geisterspiele zum Problem werden
Der Virologe Ulf Dittmer ist skeptisch, was die Pläne zur Saison-Fortsetzung in der Bundesliga angeht. Die Partien wegen der Corona-Krise als Geisterspiele auszutragen, könne auch Gefahren mit sich bringen. So äußerte er Zweifel, ob die angeblich alle drei Tage geplanten Tests von Profis und Betreuern auf das Corona-Virus „ethisch vertretbar“ sind: „Wir haben keine unendlichen Testkapazitäten. Wir müssen unsere Tests so vernünftig einsetzen, dass sie denjenigen Personen, die sie wirklich benötigen, zugute kommen. Das sehe ich sehr kritisch, wenn sich die Ressourcen für die Tests nicht deutlich verbessern“, sagte Dittmer.
Die größten Probleme sieht er für den Fall eines positiv getesteten Profis. „Wenn man 90 Minuten Fußball spielt, gibt es so viele enge Kontakte, dass man sagen müsste, dass die Personen aus der Kontaktgruppe 1 eines Infizierten – so nennt man die Gruppe mit der höchsten Gefährdung – in Quarantäne gehen. Das ist das Vorgehen der allermeisten Gesundheitsämter“, erklärte der Direktor des Essener Instituts für Virologie. Über das Vorgehen will die DFL in der kommenden Woche entscheiden.