St. Pauli-Held Driller teilt gegen Jung-Profis aus: „So viel Dämlichkeit!“
Martin Driller feiert mit St. Pauli den Auftsieg 1995. (Foto: Witters)
Zu seiner Zeit als Spieler war St. Pauli-Legende Martin Driller mit Sicherheit kein Kind von Traurigkeit, das gibt er auch unumwunden zu: „Mein Credo war immer: Wenn ich arbeite, kann ich auch feiern. Andersherum wenn ich feiere, muss ich auch hart arbeiten. Selbstverständlich hatte ich auch schlechte Spiele, man kann mir aber nicht vorwerfen, ich hätte nicht mit Herz und Leidenschaft gespielt“, erzählt er im Gespräch mit Transfermarkt.de.
Sein größter Erfolg bei den Kiezkickern war der Aufstieg 1995 in die Bundesliga: „Wir hatten mit Uli Maslo den ungewöhnlichsten Trainer, den man sich vorstellen konnte. Der war sowas von alte Schule, das war schon wieder kultig. Den Aufstieg haben wir durch den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft geschafft. Auf dem Platz gab jeder 100 Prozent für den anderen. Zu der Zeit gab es auch noch keine großen Ablenkungen, wie es heute der Fall ist. Jeder Spieler war vor dem Spiel vollkommen fokussiert auf den Gegner und nicht auf sein Smartphone, Playstation oder den nächsten Instagram-Post.“ Wie auch in dieser Aussage anklingt, ist er nicht nur positiv auf die neue Spieler-Generation zu Sprechen.
Untera nderem bekommen die Berater von Marco Reus, der ohne Führerschein Auto fuhr, und Alexander Nübel, der trotz geringer Einsatzchancen nach München wechselt, sowie die Mannschaft von RB, die sich einen Star-Friseur ins Teamhotel bestellte („So viel Dämlichkeit hätte ich von erwachsenen Menschen nicht erwartet“), ihr Fett weg. Seine Erklärung dafür: „Durch das viele Geld sind die Spieler von heute viel zu schnell satt und es entsteht keine Identifikation mehr, weil beim nächsten Verein noch mehr wartet. Ein Großteil der heutigen Spieler denkt doch, sie wären die großen Bundesligaspieler, weil sie 30 Bundesligaspiele absolviert haben. Ich wusste immer: Demut ist die wichtigste Eigenschaft im Profigeschäft.“