Wegen 50+1-Regel: Bei St. Pauli-Konkurrent brennt der Baum
Die Verpflichtung des neuen Geschäftsführers Robert Schäfer hat bei St. Paulis Ligakonkurrent Hannover 96 den alten Streit zwischen dem Mehrheitsgesellschafter Martin Kind und dem Mutterverein neu entfacht. Einen Tag nach der Vorstellung des ehemaligen Vorstandschefs von Fortuna Düsseldorf erteilte ihm die Vereinsspitze des Hannover 96 e.V. ein Tätigkeitsverbot für die ausgegliederte Profifußball-Gesellschaft Hannover 96 KGaA. Konkret soll Schäfer weder Spieler oder andere Angestellte der KGaA suchen oder verpflichten noch die 96er bei Veranstaltungen der Deutschen Fußball Liga oder des Deutschen Fußball-Bunds vertreten dürfen. Hintergrund dieses Streits sind die jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Kind und der früheren 96-Opposition, die 2019 bei einer Mitgliederversammlung die Macht im eingetragenen Verein übernahm. Ein Streitpunkt war immer die sogenannte 50+1-Regel: Kind wollte für Hannover 96 eine Ausnahmegenehmigung davon erreichen, die Vereinsführung um den Vorstandsvorsitzenden Sebastian Kramer besteht aus strikten 50+1-Befürwortern. Auch Schäfer gilt als Kritiker jener Regelung, die den Einfluss externer Investoren im deutschen Profifußball beschränkt. Das erklärt die starken Vorbehalte, die es beim Mutterverein gegen den 45-Jährigen gibt.