So kämpft St. Pauli gegen die Verletzungsseuche
Beim Saison-Abschluss in Fürth hatte Trainer Jos Luhukay auf 13 verletzte Spieler verzichten müssen. Ein trauriger Spitzenwert. Allerdings: In der Saison 2017/18 war die Situation beim FC St. Pauli noch wesentlich schlimmer. Geschäftsführer Andreas Rettig erinnerte bei seiner Saison-Analyse daran und machte deutlich, dass man das Thema durchaus als Problem erkannt hat und entsprechend finanziell aktiv geworden ist, um langfristig besser dazustehen. Rettig rechnete vor, dass in der Saison 2017/18 in der Hinrunde jeder Spieler im Schnitt an 49 Tagen ausgefallen war, in der Rückrunde stieg diese Zahl sogar auf über 50 Tage. In dieser Saison seien es in der Hinrunde dann 22 Ausfalltage pro Spieler gewesen, in der Rückrunde stieg die Zahl auf über 30, lag damit aber dennoch weiter deutlich unter Vorjahresniveau. Das sei ein Ergebnis der getroffenen Maßnahmen, sagte Rettig, der die Gründe für nicht durch Unfälle verursachte Verletzungen in der Trainingssteuerung und präventiven Maßnahmen sieht, aber auch die Psyche spiele eine Rolle. „Wir haben in dem Bereich investiert, weil wir ihn schon im letzten Jahr als Problemfeld ausgemacht hatten – und zwar in die Technologie, in die Trainingssteuerung. Da haben wir Geld in die Hand genommen. Wir haben in den Bereichen Physiotherapie und Osteopathie in Personal investiert und in die Infrastruktur“, sagte Rettig und führte auch die Rasenheizung auf den Trainingsplätzen an der Kollaustraße an. Dennoch sei es nicht zufriedenstellend, dass es in der abgelaufenen Saison nur neun Feldspieler gab, die mehr als 20 Einsätze in der 2. Liga absolviert haben. Revolutionäre Änderungen in diesem Bereich erwartet Rettig, der Ende September auf eigenen Wunsch als Geschäftsführer ausscheidet, nicht, „aber ich möchte da auch nicht vorgreifen“.