Ex-St. Pauli-Boss Rettig wirft dem Fußball Systemfehler vor
Die Corona-Krise hat den Profifußball ordentlich durchgeschüttelt. Die laute Kritik, die in den vergangenen Wochen geäußert wurde, hat auch die DFL nicht kaltgelassen, Auch Ex-St. Pauli-Boss und DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig wünscht sich Veränderungen. „Es wäre wichtig, dass sich die Dinge am Ende verschieben, dass der Profifußball begreift, dem Gesamtsport zu helfen. Der Profifußball ist nicht systemrelevant, um das mal klar zu sagen, allenfalls gefühlsrelevant“, sagt Rettig in der RTL-Sendung „100% Bundesliga Spezial“.
Was ihm besonders übel aufstößt, sind „Jux-Wettbewerbe“ wie die Klub-WM, für die 40 bis 45 Millionen Euro Antrittsgeld bezahlt würden. Dies sei ein Angriff auf die Solidargemeinschaft und ein Systemfehler, führt er weiter aus. Um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, hatte unter anderem St. Paulis Technischer Direktor Ewald Lienen eine Gehaltsobergrenze ins Spiel gebracht. „Die Frage ist nicht, ob ein Salary Cap eingesetzt wird, was schwer umzusetzen ist. Es geht immer am Ende um das Verantwortungsbewusstsein der Entscheidungsträger. Wichtig ist, dass der Entscheidungsträger ein Gefühl entwickelt und verantwortlich handelt, nicht nur im Rahmen seiner eigenen Vertragslaufzeiten, sondern auch für die Zeit danach“, stellt Rettig klar.