Sieg in Dortmund! Der FC St. Pauli feiert im Westfalenstadion
Die siegreiche Mannschaft des FC St. Pauli feiert mit den Fans im Signal Iduna Park. (Foto: Witters)
Sollte die Saison trotz der Corona-Krise fortgesetzt werden, dürfte das Ziel beim FC St. Pauli mutmaßlich der Klassenerhalt sein. Bei einem Abstieg könnten Erinnerungen wachwerden an die Saison 2003/04: Damals startete St. Pauli als Absteiger in der Regionalliga Nord, der angepeilte Wiederaufstieg hatte sich allerdings schnell erledigt.
Mit Aufstiegsambitionen gestartet, muss der FC St. Pauli jetzt zusehen, dass er nicht wieder von dem Abstiegsstrudel erfasst wird. Der Absturz auf Platz 14 mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge hat der neue Trainer Andreas Bergmann zwar etwas abfedern und eine Trendwende herbeiführen können, doch auch der Nachfolger des gefeuerten Franz Gerber weiß, dass eine Niederlage in Dortmund den erneuten Fall nach unten bedeuten kann. Sechs Punkte aus den ersten beiden Spielen des neuen Chefs haben allerdings erst mal etwas Luft verschafft.
Die Zweitvertretung von Borussia Dortmund steht im gesicherten Mittelfeld der Tabelle und kann relativ entspannt in das Spiel gegen die Kiezkicker gehen, die an diesem am 25. April 2004 auf drei Positionen im Vergleich zum Sieg gegen Schalke II durchtauschen. Unter anderem ist Robert Palikuca von Beginn an dabei, der in der Vorwoche noch als Joker neuen Schwung ins Spiel gebracht hatte. Bei den Dortmundern stehen zwei spätere Nationalspieler auf dem Platz: David Odonkor wirbelt über die Flügel, hinten soll Roman Weidenfeller den Kasten sauber halten. Doch das gelingt ihm nicht. Im Zweikampf mit Yusuf Akbel löst sich Weidenfeller zu unentschlossen von der Linie und verschafft dem Stürmer so den nötigen Platz, um ungestört die Führung zu erzielen (28.).
Den Hausherren gelingt sehr wenig und so kann St. Pauli die Führung ungefährdet in die Halbzeit bringen. Der zweite Durchgang beginnt, wie der erste aufgehört hatte: Ungefährliche Dortmunder beißen sich an disziplinierten St. Paulianern die Zähne aus. Die erste echte Chance für den BVB II hat Amos Sasy, doch auch er kann nicht die Wende herbeiführen. So geht es mit der knappen Führung der Gäste in die Schlussphase. Der eingewechselte Rico Hanke macht schließlich den Deckel drauf. In der 90. Minute trifft er zum 2:0 und lässt die Kiezkicker im Westfalenstadion jubeln, das ein Jahr später zum Signal Iduna Park werden sollte.
Der Klassenerhalt ist in greifbarer Nähe. Mit einem Aufstieg muss sich St. Pauli aber noch gedulden – erst drei Jahre später gelingt den Braun-Weißen endlich der Sprung zurück in die 2. Liga. (mab)
Aufstellung St. Pauli: Achim Hollerieth – Marco Gruszka, Ralph Gunesch, Fabio Morena, Robert Palikuca – Fabian Boll (51. Heiko Ansorge), Mourad Bounoua, Andreas Mayer (81. Rico Hanke), Patrick Mölzl, Daniel Sager – Yusuf Akbel (74. Philip Albrecht)